Opfer
Filmmontag
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Der letzte Film von Andrej Tarkowski wurde zwei Wochen nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl uraufgeführt und erweist einmal mehr die prophetische Auseinandersetzung des russischen Ausnahmeregisseurs, der 1983 die Sowjetunion verlassen hatte.
Ein ehemaliger Schauspieler, der sich auf eine schwedische Insel zurück- gezogen hat, bietet sich angesichts einer möglichen atomaren Katastrophe Gott als Opfer an: Er verstummt und zerstört alles, was er besitzt. „Opfer“ ist eine wort- und bildgewaltige Vision, die dem Materialismus der Welt in der Forderung nach Opferbereitschaft eine von spiritueller Sinnsuche erfüllte Gegen-Welt des Glaubens gegenüber- stellt. In poetischen Bildern und rätselhafter Symbolik gelingt eine Verbindung von Tarkowskis Filmsprache und philosophisch-religiösem Diskurs. Auch 40 Jahre später (und gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Verfasstheit) hat „Opfer“ nichts von seiner Relevanz verloren.
Opfer (Offret) (S/GB/F 1986): Regie: Andrej Tarkowski. Mit Erland Josephson, Susan Fleetwood, Tommy Kjellqvist, Valérie Mairesse, Allan Edwall. 149 Min.
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