Nachlese zum Thema Gewalt gegen Frauen

War jo ned so schlimm!

Das Podiumsgespräch zum Thema Gewalt gegen Frauen zeigte die große Notwendigkeit, nach der gesellschaftlichen Verantwortung und Präventionsoptionen zu fragen. Am 11. Dezember stand im Bildungszentrum St. Bernhard die männliche Sicht zu dieser Herausforderung am Programm.

 

Dorit Haslehner (Leitung Frauenberatung Freiraum und Männerberatung MÄBS in Neunkrichen), Rainald Tippow (Leitung Pfarrcaritas Wien), Michael Kaindl (Leitung Neustart Wiener Neustadt) und Romeo Bissuti (Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Männerberatung Wien) erörterten unter der Moderation von Erich Lehner (Psychotherapeut und Männlichkeits- und Geschlechterforschung) das Thema.

Allen Diskussionsteilnehmer:innen gemeinsam war das Thema Prävention, wenn auch in unterschiedlicher Ausformung, denn hier, so Romeo Bissuti wird „von der Primär- bis zur Quartärprävention gesprochen, also auch bis hin zur Verhinderung von schädlichen Nebenwirkungen von Präventionsarbeit.

Michael Kaindl, Dorit Haslehner, Erich Lehner, Romeo Bissuti, Rainald Tippow mit den beiden Initiatorinnen Silvia Zamecnik und Gertraud Eppich. (v.links.)

Michael Kaindl, Dorit Haslehner, Erich Lehner, Romeo Bissuti, Rainald Tippow mit den beiden Initiatorinnen Silvia Zamecnik und Gertraud Eppich. (v.links.)

Einig waren sich die vier Diskutant:innen  darüber, dass es wichtig sei die „Kultur des Schweigens und das Schweigen der Menschen, die von Gewalt betroffen sind, zu brechen. Es geht schließlich um die Würde jedes Menschen“, wie Rainald Tippow ausführte. Dazu sei es aber wichtig, so Dorit Haslehner, zu vermitteln, dass „wir die Tat ächten, aber den Täter achten“. Nur dann könne es zu einer wirkungsvollen Bearbeitung des Themas kommen. Wobei, Österreich gut im Opferschutz sei, es aber auf Täterseite und bei der Prävention noch viel Luft nach oben gäbe, so Haslehner.

Aber auch konkrete Handlungsoptionen wurden angeboten, denn Michael Kaindl berichtete aus der Erfahrung in der Arbeit mit Tätern und der Erziehung der Kinder die Option zu eröffnen, dass es „nicht heißen muss ich gegen dich, sondern vielleicht heißen kann: Wir gegen das Problem“, da würden sich viele Spielräume öffnen.

An die Podiumsdiskussion schloss sich eine Publikumsdiskussion an, die noch lange in den Abend hineinreichte.

Infos zur Veranstaltung finden Sie hier...

gr/gr

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