Erster Leiter des KBW verstorben
© Katholische Jungschar
Otto Urban ist gestorben
Das Katholische Bildungswerk der Erzdiözese Wien trauert um seinen ersten hauptamtlichen Leiter. "Heute haben wir vom Tod unseres langjährigen Begleiters Otto Urban erfahren", wurde am 16. Jänner 2024 auf der Facebook-Seite der Katholischen Jungschar veröffentlicht."Otto Urban war der Erwachsenenbildung bis ins hohe Alter verbunden, verfolgte aufmerksam die Aktivitäten des Bildungswerkes und war stets ein guter Gesprächspartner für die Belange der Bildungsaktivitäten", betont der Geschäftsführer der Erwachsenenbildung der Erzdiözese Wien, Hubert Petrasch. Mehr als drei Jahrzehnte leitete er das Dokumentationsarchiv des Katholischen Jugendwerkes und war Herausgeber der Vierteljahresschrift "Dokumentation", für das er noch in der Ausgabe von Juni 2023 den Leitartikel " EIN WORT ZUVOR" verfasste. Bis zuletzt war er geistig hellwach, aktiv und nahm aktiv am Leben von Kirche, Jugendarbeit und Bildung teil. Er starb am Dreikönigstag, 6. Jänner 2024, knapp nach seinem 95. Geburtstag, wie die Kathpress berichtet.
Jugendarbeit und Bildung
In der heiklen Gründungsphase der neuen KJ wurde Urban zu einem Vertrauten des Wiener Erzbischofs Kardinal Theodor Innitzer. Er erhielt verantwortungsvolle Aufgaben rund um den Wiederaufbau des Wiener Stephansdoms und beim Katholikentag 1952.
In den 1960er Jahren wandte sich der ausgebildete Lehrer der Katholischen Erwachsenenbildung zu und leitete als Diözesansekretär der Katholischen Aktion in den Jahren 1961-66 das Katholische Bildungswerk als erster Hauptamtlicher. Darüber hinaus gestaltete er die sogenannten "Ehevorbereitungskurse" neu, und "sanierte" nebenbei die spätere Hausdruckerei der Erzdiözese Wien. Ab Mitte der 1960er-Jahre konzentrierte sich Urban beruflich auf seine Tätigkeit als Pflichtschullehrer, wurde Dozent an der Pädagogischen Akademie und verfasste Schulbücher.
Zeitzeuge
Otto Urban war ein kirchlicher Zeitzeuge ersten Ranges. Er wurde am 26. Dezember 1928 geboren und erlebte knapp 10-jährig die Machtergreifung der Nationalsozialisten und damit das Ende jeglicher, auch der katholischen, Vereinsaktivitäten in Österreich. Als junger Ministrant agierte er bald "im Untergrund" und organisierte geheime Gruppentreffen der Pfarrjugend in seiner Heimatpfarre Wien-Rudolfsheim. Der Weg zum Dekanatsverantwortlichen und - nach Ende der NS-Herrschaft - zum Diözesanführer der neu gegründeten KJ in Wien war ihm vorgegeben.
Otto Urbans ungebrochenes Interesse an der Arbeit und den Entwicklungen von Katholischer Jugend und Jungschar machten ihn zum Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv. Sein wichtigstes Anliegen war bis zuletzt die Kontaktnahme mit vielen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Organisationen; ein Teil der "Dokumentation" war stets aktuellen Geburtstagsgrüßen und vermehrt auch aktuellen Todesnachrichten gewidmet.
Auszeichnung
Anlässlich seines 90. Geburtstages im Jahr 2018 wurde Urban mit dem päpstlichen "Ritterkreuz des Silvester-Ordens" ausgezeichnet, der für Leistungen zum "Wohlergehen und Wachstum der Katholischen Kirche" verliehen wird.
Begräbnis
Otto Urban wird am Freitag, 26. Jänner 2024 um 11 Uhr auf dem Friedhof Sievering (1190 Wien) nach feierlicher Einsegnung bestattet.
gr/gr